151. Was Du wirklich lassen solltest, wenn Du zuhören möchtest!
Jeden Tag unterhalten wir uns und hören einander zu. Und trotzdem ist Zuhören eine Fähigkeit, die uns nicht in der Schule beigebracht wird. Naja, Du musstest ruhig sein und Deinen Lehrern zuhören, aber das meine ich nicht. Ich rede davon, wirklich zuzuhören. Zu hören, was Dir Dein Gesprächspartner zu sagen hat und was er oder sie damit meint! Es entsteht viel Leid auf der Welt, ganz einfach weil sich die Leute nicht gegenseitig zuhören. Und um das Zuhören zu lernen, ist es natürlich vorteilhaft zu wissen, wie genau Du es machen sollst – und was Du dabei zu lassen hast. Ein Beispiel für unangenehmes Zuhören ist, das Gespräch zu übernehmen, was leider viele Leute gerne tun.
Das Gespräch übernehmen
Die unangenehmste Weise jemandem zuzuhören ist, die Führung des Gesprächs zu übernehmen. Stell Dir vor Du wärst beim Zahnarzt gewesen und würdest jemandem gerne davon erzählen. Das Gespräch liefe dann so ab:
– Du: ‘Ich war diesen Morgen beim Zahnarzt. Wurzelkanalbehandlung, pfff…’ Dann nimmst Du einen Atemzug, um weiter zu erzählen, doch Dein Gesprächspartner hat schon das Wort ergriffen:
– ‘Oh, Wurzelkanalbehandlung! Die hatte ich auch schon! War echt scheußlich! Die gaben mir drei Spritzen, aber das hat nicht gereicht! Und der Zahnarzt hat gesagt…’
Und damit wäre Deine Geschichte vom Zahnarzt schon vorbei. Dein Gesprächspartner ist viel zu begierig darauf, seine eigene Geschichte erzählen zu können, und es stellt sich die Frage, ob er sich den Rest Deiner Geschichte überhaupt anhören wird oder nicht.
Beiß Dir auf die Zunge!
Gehörst Du zu den Leuten, die so etwas machen? Die sich schnell mit anderen identifizieren und sofort in ihren Erfahrungen suchen, ob sie etwas Ähnliches durchgemacht haben? Möchtest Du Deine Geschichten immer gleich erzählen? Dann beiß Dir auf die Zunge! Nicht im wörtlichen Sinne natürlich. Tut mir leid, das hört sich vielleicht ein bisschen gewalttätig an. Ich meine damit, dass Du Deine Worte erst mal für Dich behalten sollst. Unterbrich Deinen Gesprächspartner nicht sofort mit Deine Geschichte, sondern lass ihn oder sie seine Geschichte teilen, bis sie fertig erzählt ist. Schau mal, ob Du Dich auf Deinen Gesprächspartner konzentrieren kannst. Stell ihm Fragen, wie: ‘Wie hast Du Dich danach gefühlt?’ Oder versuche einfühlsam zu sein mit Sätzen wie, ‘Okay, das war bestimmt kein Spaß, oder?’ Dann kann Dein Gesprächspartner weitererzählen und Du kannst wirklich zuhören… und so eine echte Verbindung aufbauen!
Aufmerksamkeitsmangel und die MIR-Methode
Übernimmst du oft die Führung von Gesprächen anderer Leute? Wirf doch mal einen Blick zurück in Deine Jugend und finde heraus, ob Dir damals nicht genug zugehört wurde. Musstest Du Aufmerksamkeit auf Dich ziehen, indem Du sie gefordert hast?
Mit der MIR-Methode stellst Du durch Schritt 7: ‘Grundbedürfnisse auffüllen’ sicher, dass Dein Grundbedürfnis nach Aufmerksamkeit ergänzt wird. Du heilst den Schmerz des Aufmerksamkeitsmangels, was Dir wiederum den Freiraum bietet, anderen Leuten zuhören zu können. So bekommst Du das Gefühl, dass sich nicht jedes Gespräch um Dich drehen muss. Du musst das Gespräch der anderen nicht immer übernehmen, sondern kannst ihnen zuhören und sie ihre Geschichten erzählen lassen. Denn jemand anderen reden zu lassen… ist die reinste Heilung!
Und, wie sieht’s mit Dir aus? Ist Dir aufgefallen, dass Du anderen Leuten mehr Raum bieten kannst, seitdem Du die MIR-Methode machst? Ich würde liebend gern von Dir hören! Schreib mir unten doch bitte ein bisschen darüber. Vielen Dank!
Auf dass Du Freude daran findest, anderen friedlich zuzuhören!
Ganz liebe Grüße
Mireille
P.S. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn Du die MIR-Methode anderen Leuten vorstellst und diesen Artikel auf Deiner Facebook-Seite postest oder ihn per E-Mail, Twitter oder Linked-In weiterleitest! Verwende dafür einfach die Icons auf der linken Seite! Vielen Dank!
P.S. Du kennst die MIR-Methode noch nicht? Dann geh bitte auf die Homepage: www.mirmethode.de. Hier findest Du ein Video und kannst Dir auch das Anleitungsvideo zur Methode ansehen. Für zusätzliche Unterstützung kannst Du Dich ebenfalls auf der Homepage registrieren und den Newsletter sowie 6 Wochen lang Coaching-E-Mails erhalten!
Liebe Mireille,
ja ich habe mich auch immer wieder ertappt, wie ich übernehmen möchte und jetzt klappt es in der Regel recht gut (80%). Zuhören – Herz öffnen – Klappe halten ist mein Rezept geworden.
Vielen lieben Dank für Deine qualifizierte Begleitung !
Sonnige Grüße aus dem Ostallgäu (Füssen)
von Adelheid