116. Trauern heißt Dich reinzuwaschen
Den Beginn des neuen Jahres zu feiern scheint an und für sich ganz lustig zu sein. “Wir müssen da viel Spaß haben.” Fingerfood, Fernsehen schauen und um Mitternacht dann das große Feuerwerk. Für viele Leute sind Silvester und Neujahr jedoch ein Moment, in dem sie tapfer sein müssen, denn die letzten Tage des Jahres sind oftmals mit Konflikten behaftet. Es scheint, als würde sich unter der Oberfläche etwas zusammenbrauen, das sich jetzt nicht mehr unterdrücken lässt. Es handelt sich um die Reinigung des alten Jahres; um die Trauer, die du spürst, weil du jemanden vermisst. Und das braucht ein Ventil.
Einen geliebten Menschen verlieren
Das mag zwar ein eher unangenehmes Thema für die Weihnachtszeit sein, aber es lässt mich einfach nicht los. Ich habe letztes Jahr zwar niemanden verloren, doch ein paar meiner Freunde hatten durchaus Todesfälle in ihren Kreisen zu betrauern. Als ich in meinen Zwanzigern war, verlor ich meinen Vater, der nur 56 Jahre alt wurde. Für ihn war es eine Erleichterung, dass er sterben konnte; ich war allerdings ein wenig verwirrt. Ich freute mich doch in gewisser Weise für ihn, wie konnte ich also trauern? Die Trauer war zwar manchmal da, doch so richtig getroffen hat sie mich erst viele Jahre später.
Wer die Trauer rauslässt, kann ihr ins Auge sehen
Trauer lässt sich nicht wegdrücken. So verrückt es sich auch anhört, sie möchte erlebt und gesehen werden. Wenn Du an den Menschen denkst, den Du vermisst, und traurig wirst, musst Du weinen. Es ist fast so, als ob der Schmerz in Deinem Herzen oder Deinem Hals Dich diesem Menschen einen Moment lang näherbringt. Als ob ihr wieder miteinander verbunden seid. Das geht über bloße Erinnerungen hinaus und fühlt sich so an, als wärt ihr wieder zusammen.
Die große Gefahr
Es gibt da eine große Gefahr, die mich sehr besorgt. Wenn jemand seine Trauer nicht erleben kann, nicht weinen kann, verfällt er in Depressionen und Niedergeschlagenheit. Ich halte es für eine große Schwäche in unserer westlichen Kultur, dass es keinen Platz für den Tod gibt und so wenig über das Sterben gesprochen wird. Über die Gestorbenen wird nicht geredet; als ob sie niemals wichtig gewesen wären. Glücklicherweise fallen mir in den jüngeren Generationen diesbezüglich einige Veränderungen auf. Trotzdem mache ich mir immer noch ernsthaft Sorgen über Menschen in Familienkreisen, in denen der Tod ein Tabuthema ist und jeder mit seiner Trauer alleine fertig werden muss. Wer das nicht kann (insbesondere Kinder), ist einem hohen Risiko ausgesetzt: die Trauer in sich zu lassen, sie nach innen zu richten und dadurch Gesundheitsprobleme oder Depressionen zu erleiden.
Trauern und die MIR-Methode
Wer die MIR-Methode macht, dem fällt häufig auf, dass er oder sie sensibler wird. Du hast möglicherweise Weinanfälle und fühlst Dich verwundbarer. Ursächlich dafür ist jene Trauer, die Du so lange in Dir unterdrückt hast, die keine Aufmerksamkeit erhielt. Jetzt ergreift sie die Gelegenheit und offenbart sich Dir. Die Wände werden niedergerissen, Du legst Deine Schale ab. Die Trauer kommt zum Vorschein. Sie möchte gesehen, gehört und erlebt werden. Sie ist die Reinigung, die jeder Mensch braucht und die jeder zu gegebener Zeit durchmacht. Schau doch mal, ob Du einer der folgenden Aussagen zustimmst, von denen ich überzeugt bin:
- Wer nicht weint, hat Angst davor, kaputt zu sein.
- Tränen, die nicht vergossen werden, führen zu Kopfschmerzen.
- Unterdrückte Trauer führt zu Depressionen.
- Gefühlte Trauer versüßt bittere Momente.
Der Animationsfilm ‘Alles steht Kopf’
Wenn ich einen Film für dieses Thema empfehlen müsste, wäre es “Alles steht Kopf”. Es ist ein Animationsfilm darüber, wie das Gehirn funktioniert und wie Freude, Kummer, Angst, Ekel und Wut sich als führende Emotion abwechseln. Ich finde diesen Film wirklich wundervoll und witzig – und seine Botschaft war ein wahrer Augenöffner. Kummer spielt eine führende Rolle und wird zu einer wunderbaren Energiequelle, sobald sie gesehen und gehört wird. Schau Dir zum Beispiel an, wer im Kopf der Mutter das Kommando hat. Natürlich, Kummer! Kummer ist ein sensibles Zentrum, das um das emotionale Gleichgewicht anderer Menschen Bescheid weiß.
Und, wie sieht’s mit Dir aus? Hast Du Weinanfälle bekommen, als Du mit der MIR-Methode angefangen hattest? War das ein Hinweis für Dich, dass Du Dich durch irgendetwas durcharbeitest? Ich würde liebend gerne davon hören! Schreib mir unten doch bitte darüber. Vielen Dank!
Ich wünsche Dir einen angenehmen, liebevollen Ausklang des alten Jahres und ein frisch gereinigtes, gutes und gesundes neues Jahr!
Mireille Mettes
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P.S. Du kennst die MIR-Methode noch nicht? Dann geh bitte auf die Homepage: www.mirmethode.de. Hier findest Du ein Video und kannst Dir auch das Anleitungsvideo zur Methode ansehen. Für zusätzliche Unterstützung kannst Du Dich ebenfalls auf der Homepage registrieren und den Newsletter sowie 6 Wochen lang Coaching-E-Mails erhalten!
Dieses Jahr war das schlechteste Jahr seit langem.
-Meine Häsin ist weggelaufe und wir haben viele MADERSPUREN gesehen
-Mein Pferd hatte eine schreckliche, pualvolle Kranankheit und mussten es erlösten.Das TRAUIGE DARAN IST ABER: ICH KENNE KEIN LEBEN OHNE DAS PFERD, ICH BIN SCHON VOR MEINER GEBURT GERITTEN
R.I.P Fleur del a cur (Hase)
R.I.P Littel Joe (Pferd)
Bitte antwortet den R.I.P Text auf meine Nachricht, damit ich weiß, dass jemand mit mir fühlt.
:-(((
Ich hoffe euch geht es besser!!!
Euer,
Lasse
Hallo liebe Mireille,
ich wünsche Dir ein gesegnetes 2019 und danke Dir für Deine Methode und alle Infos.
Seit ca. 4 Wochen mache ich die MIR-Methode wieder … war einige Monate eingeschlafen.
Ja, es kommt verschiedes Uraltes hoch, das ich betrauere und beweine. Meine Bedürfnisse sind minimal geworden. Ich bin sehr dankbar, für das was ist und was ich habe. Und ich fühle mich irgendwie unabhängig / frei.
Liebe Grüße aus Füssen im Allgäu
Adelheid
Liebe Adelheid,
Bin so froh für Dich dass Du Dich immer mehr unabhängig und frei fühlst! Wünsche Dir auch ein herrliches neues Jahr!
Liebe Grüße aus die Niedelanden,
Mireille Mettes
Liebe Mireille,
heute habe ich weitere Artikel aus deinem vorzüglichem Fundus gelesen.👌
Mit ‚Trauer‘ höre ich auf. Denn ich bin in Trauer.
Meine/unsere geliebte Freundin Elisabeth verließ am 2.4 ihr Erdenkleid und ich konnte mit meiner Freundin abds Agnihotra hinter der Klinik durchführen.
Inzwischen setzten wir ihre Urne in einem Ruheforst bei.
Ich freue mich so für sie und kann mir auch das schmerzliche vermissen zugestehen.
Aber ich stürze immer noch von einem down ins nächste, hab irgendwie noch mehr zugenommen als in den drei C-Jahren..
Das macht mir inzwischen Angst.
Hast du dazu auch ein Stichwort? 🕊️💜
Liebe Jutta, wie traurig, dass Du Deine liebe Freundin vermissen musst. Mache Dich keine Sorgen über eine Gewichtszunahme. Das wird in Ordnung sein, wenn die Trauer vorbei ist. In der Zwischenzeit kannst Du Dich selbst helfen, indem Du streichelst und sagst: „Trauer loslassen“. wenn Du bereit bist und „Trost auffüllen“. Insbesondere die „Auffüllung des Trosts“ sorgt dafür, dass Du weniger Bedarf an Süßigkeiten hast.
Viel Kraft und Liebe! Mireille