Viele Leute mögen den dritten Schritt der MIR-Methode, “Mutter loskoppeln”, nicht. “Ich möchte mich nicht von meiner Mutter loskoppeln. Sie ist doch so lieb.” “Sie war immer für uns da. Dank ihr hatte ich eine wundervolle Kindheit. Warum muss ich mich von ihr loskoppeln?” Meine Mutter ist schon gestorben. Da muss ich mich ja nicht mehr von ihr loskoppeln, oder? Das fühlt sich nicht richtig an.” Das sind natürlich allesamt verständliche Reaktionen. Vielleicht sollte ich also etwas besser erklären, wie dieser Schritt genau funktioniert.

Was macht “Mutter loskoppeln” eigentlich?

Dieser Schritt löst Dich von Deiner Mutter. Von ihren Erwartungen an Dich und ihrer Hoffnung, dass Du Dich anständig verhältst, da das bedeuten würde, dass sie eine gute Mutter war. Von Deinen Schuldgefühlen, weil sie sich nicht so gut ausdrücken konnte wie Du das heute kannst. Von den Verhaltensweisen, die Du unterbewusst von ihr angenommen hast, beispielsweise Dich selbst zu vernachlässigen. Von ihren Minderwertigkeitsgefühlen, ihren Emotionen, ihren Depressionen, ihren Wutausbrüchen, ihren Worten und ihrer Energie.

Schritt 3 funktioniert allerdings auch in die andere Richtung. Du löst Dich von Deinen Erwartungen an sie, Deinem Verhalten, ihre Aufmerksamkeit und Liebe für Dich zu gewinnen, dem Verteidigungsmechanismus, den Du für den Umgang mit ihren Manipulationen ausgeprägt hast, dem Sehnen nach der Mutter, die sie niemals sein konnte. Weil sie zu beschäftigt mit ihrer Familie war, um die Dinge im Haushalt Tag für Tag am Laufen zu halten, wie zum Beispiel Sauber machen, Essen kochen, Wäsche waschen, Dich rechtzeitig zum Sport zu bringen und Dich wieder abzuholen. Wenn Du “Mutter loskoppeln” sagst, löst Du Dich von Deiner Mutter. Du gibst Deinem Unterbewusstsein den Befehl: meine Mutter hat ihr Leben und ich habe meines. Du kannst meine Mutter aus Deinem System nehmen und sie loslassen. Sie kann ihren eigenen Weg gehen. Du fühlst Dich befreit, Deine eigenen Entscheidungen zu treffen und Deinen eigenen Weg zu gehen.

“Mutter” steht für alle Frauen und Mädchen

Wenn Du mit Schritt 3 “Mutter loskoppeln” sagst, löst Du Dich damit nicht nur von Deiner Mutter, sondern von all den Frauen und Mädchen, die Du im Laufe Deines Lebens und allen vorherigen Leben kennengelernt hast. Von Deiner Großmutter, Tante, Schwester, Tochter, Nichte, Ex-Frau, Ex-Freundin, Lehrerinnen, der Nachbarin, der Sportlehrerin, Kolleginnen, der Chorleiterin, der Mutter einer der Klassenkameraden Deines Kindes, dem mobbenden Mädchen in der Schule, Deiner toten Schwester usw. Und vergiss auch nicht Deine aktuelle Partnerin! Du befreist Dich von altem Schmerz und brichst sämtliche Verbindungen mit Frauen und Mädchen ab, die Dich immer noch unbemerkt beeinflussen. Das geht dezenter vonstatten als bei “Vater loskoppeln”, da der Einfluss von Frauen unsichtbarer ist. Du reagierst weniger sensibel auf einige allgemeine unangenehme Verhaltensweisen von Frauen, wie Manipulation, Eifersucht oder Tratsch. Du bleibst in Deiner eigenen Stärke verankert. Du lässt das Geplapper an Deinen Schultern abperlen und achtest bewusster darauf, Frauen in Dein Leben zu holen, die Wert auf Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit legen.

Aber ich hatte so eine tolle Bindung zu meiner Mutter!

Wenn Deine Mutter bereits gestorben ist, funktioniert Schritt 3 trotzdem. Obwohl Deine Mutter tot ist, kannst Du Dich von Deiner Mutter oder anderen verstorbenen Frauen lösen, weil sie Dich immer noch unbemerkt durch Deine Gedanken über sie beeinflussen können. “Was hätte Mama wohl darüber gedacht?” Das muss nicht unbedingt negativ sein. Vielleicht war Deine Bindung zu Deiner Mutter ja großartig und Du vermisst sie sehr. Dann hört sich “Mutter loskoppeln” wirklich seltsam an! Das ist mir schon klar! In diesem Fall ist es gut zu wissen, dass sich die MIR-Methode auf Dein persönliches Wachstum konzentriert. Wenn Du Schritt 3 machst, wird sich das keineswegs auf Deine Bindung zwischen Dir und Deiner Mutter auswirken, eben weil diese so wunderbar war. Höchstwahrscheinlich wird es Dich sogar stärken, da Du von ihrem Beispiel lernen kannst, wie eine gute Mutter zu sein hat! Bei Dir geht es dann mit Schritt 3 darum, Dich von anderen Frauen zu lösen. Mit Schritt 3, “Mutter loskoppeln”, bleiben die Wärme und Liebe Deiner Mutter erhalten, während Du Dich von anderen Frauen loskoppelst.

Die Gegenwart der Mutter

Als Kind hat Dich die ständige Gegenwart Deiner Mutter gestört. Die Mütter vergangener Generationen waren immer zu hause. Das bedeutete, dass sie einen großen Einfluss auf Dich hatten und es Du hattest nur wenig Raum, Dich frei und unbemerkt zu bewegen. Sie hatte immer ein wachsames Auge auf Dich gerichtet. Vielleicht warst Du deshalb gerne draußen und hast mit Deinen Freunden gespielt.
Die Mütter selbst bekamen nicht genug Aufmerksamkeit. Da sie sich jederzeit um die Familie kümmern mussten und stets am Arbeiten waren, haben sie sich vernachlässigt und ihre Bedürfnisse in den Hintergrund gedrängt. Was wollte Deine Mutter eigentlich genau? Welche Wünsche hatte sie? Die meisten Frauen treten nicht für sich ein. Sie haben ihre Bedürfnisse vergessen und sie sich ausgeredet. Oder sie wurden von Gesellschaftsnormen abgeschreckt. “Wenn Du ein Kind erwartest, solltest Du Deinen Beruf kündigen.” “Als Mutter gehörst Du nach Hause zu Deinen Kindern.” Ich halte es zwar für wichtig, dass Kinder mit ihren Müttern zusammen sind, doch in der damaligen Zeit war es alles andere als normal, dass sich der Ehemann die Verantwortung für die Kinder mit der Frau teilte. Glücklicherweise sieht das heutzutage anders aus!

Verbesserter Kontakt mit Frauen

“Mutter loskoppeln” hat noch einen weiteren Vorteil. Du befreist Dich aus dem System Deiner Mutter. Sie geht ihren Weg. Du gehst Deinen. Und daraufhin verbessert sich der Kontakt zwischen Dir und ihr! Ich habe viele Berichte von Leuten gelesen, die ihren Kontakt zu ihren Müttern oder Schwestern dank der MIR-Methode verbessern konnten! Frauen schließen sich damit also zusammen – was für eine wundervolle Sache! Eifersucht, Neid und Konkurrenzdenken werden hinter sich gelassen, damit sich Frauen gegenseitig unterstützen und ermutigen können. Frauen waren so lange Zeit der “Underdog”, dass stark sein und für sich eintreten etwas seltsam erscheinen mögen. Wenn sich Frauen gegenseitig ermutigen, werden sie ihre Lebensaufgabe umso schneller komplett ausleben können!

Wie sieht’s mit Dir aus? Ist Dir schon aufgefallen, dass Du unabhängiger von Deiner Mutter bist? Dass Du gerne mit Frauen zusammen bist, seitdem Du die MIR-Methode machst? Ich würde liebend gern von Dir hören! Schreib mir unten doch bitte ein wenig darüber. Vielen Dank!
Persönliche Fragen solltest Du allerdings immer einem MIR-Methoden Coach stellen!

Ich wünsche Dir, dass Dein Umgang mit Deiner Mutter und allen anderen Frauen gedeihen wird!
Ganz liebe Grüße
Mireille Mettes

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