167. Wiedererleben ist schlecht für die Gesundheit!
Tiere haben es wirklich leicht. Sie erleben etwas, schauen es sich an, lecken sich die Wunden und lassen es dann hinter sich. Und wir Menschen? Wir erleben etwas, schauen es uns an, werden komplett sauer, machen die Geschichte schlimmer als sie war, lecken unsere Wunden bis zum Gehtnichtmehr, lassen andere Leute einen Blick drauf werfen und sie uns sagen, wie schlimm und schade das alles doch war, und winden uns so lange es geht in Selbstmitleid. Was passiert war, wird zu einem Teil unseres Lebens, den wir einfach nicht mehr loswerden können. Das nennt sich „Dramatisieren“ oder „Wiedererleben“ und gehört zu den größten Behinderungen in unserem Leben – eine Behinderung, die sogar Krankheiten auslösen kann.
Wenn Drama noch nötig ist
Die Leute suchen nach Aufmerksamkeit für Ihre Probleme, indem sie ein Drama um sie erzeugen. Wenn niemand zuhört oder wirklich zuhört, schmücken die Leute die Geschichte über ihre Situation gerne aus. Sie fügen Drama hinzu. „Es ist wirklich schlimm!“ und machen die Sache schlimmer als sie tatsächlich war, damit ihr Gegenüber auch wirklich zuhören muss. Wer sich das zur Gewohnheit macht, wird oft als „Drama Queen“ oder gar als „professionelles Opfer“ bezeichnet. Diese Menschen lassen sich gewohnheitsmäßig allerlei Gründe einfallen, warum ihnen etwas passiert, und treiben sich so selbst in die Ecke. Der wahre, tiefliegende Grund, warum sie das machen, bleibt unter einer dicken Schicht aus Worten und großem Aufheben verborgen.
Sei ehrlich mit Dir selbst
Einer der schwierigsten Schritte im Leben ist es damit aufzuhören, die Dinge auszuschmücken, die Dir in der Vergangenheit passiert sind. Du solltest erkennen, dass Deine Mutter gerne Tacheles redet und dabei manchmal die Leute verletzt. Das musst Du nicht persönlich nehmen; es handelt sich dabei nur um ihre komische Art zu kommunizieren. Vielleicht konnte Dir Dein Vater nie sagen, dass er stolz auf Dich war oder anderweitig Wertschätzung zukommen lassen, weil er es selbst nie gelernt hat, mit seinen Gefühlen umzugehen. Es ist eben, wie es ist, und lässt sich nicht ändern. Akzeptiere es oder vergiss es.
Was versuchst Du wirklich zu sagen?
Hinter all dem Drama, all dem übertriebenen Verhalten versteckt sich ein tiefgründiges, intensives Verlangen! Du möchtest aus tiefstem Herzen, dass Dich jemand versteht! Es verlangt Dich nach Liebe, Aufmerksamkeit, Sicherheit und einer Verbindung zu einem anderen Menschen.
Was Du tatsächlich sagen möchtest ist
„Ich bin sehr unglücklich. Ich möchte verstanden werden. Kannst Du mir bitte zuhören?“
“Ich vermisse es, bei Dir zu sein. Könntest Du nicht zu mir kommen?”
„Ich fühle mich wie der größte Versager und sehne mich nach Unterstützung. Könntest Du mir diese nicht geben?“
„Die Trauer, nicht wirklich mit Dir in Kontakt zu sein, frisst mich langsam auf. Darf ich Dir sagen, was ich wirklich für Dich empfinde?“
„Ich fühle mich so alleine und vermisse den Kontakt mit echten Menschen.“
Wiedererleben ist schlecht für die Gesundheit
Je mehr Du über Deine Probleme redest, desto stärker werden sie. Der Umgang mit einer Sache hat negative Auswirkungen, wenn Du ständig Deine alten Situationen wieder durchlebst. Dein Gehirn muss sich an all diese Bilder, Worte und Gefühle erinnern. Das stärkt die Verbindung in Deinem Gehirn zu dieser Sache. Das ist ähnlich wie ein Pfad durch hohes Gras, den die Leute häufig beschreiten.
Je mehr Du die Verbindungen Deines Gehirns trainierst, desto stärker werden sie. Du wirst ziemlich gut darin, alten Groll wieder hervorzuholen. Das Gleiche passiert auch mit Drama. Wenn Du immer wieder alte, schmerzhafte Erinnerungen hervorkramst, machst Du sie nur stärker und wirst irgendwann in ihnen gefangen sein.
Hörst Du jedoch damit auf, kannst Du Dich befreien. Das war die Vergangenheit. Das war damals. Heute, in der Gegenwart, ist das nicht länger ein Teil von Dir.
Hör auf!
Dieses kurze Comic-Video zeigt ganz gut, was ich damit meine. Eine Frau geht zum Psychiater… was vielleicht sogar die effizienteste Therapieform ist, die es gibt!
Wenn ich mir dieses Video ansehe, mache ich mir Sorgen über die Leute, die ihre Therapeuten zu lange besuchen und ständig in ihre Vergangenheit eintauchen müssen. Wenn Du diese Hirnverbindungen kräftigst, werden die Erinnerungen stärker und intensiver. Du kannst sie nicht mehr loswerden.
Aus diesem Grund wirst Du mit einem MIR-Methoden-Coach eine ganze Weile lang nicht über Deine Vergangenheit reden, sondern vielmehr den Kern Deines Problems durch Muskeltests und die Auslöschung alter Gefühle angehen. Normalerweise versuchen unsere Coaches gar nicht erst herauszufinden, wie Deine ganze Geschichte überhaupt lautet. Für Dich ist das schließlich nur Zeitverschwendung und kein effizienter Einsatz Deines Gehirns. Im Artikel 141, „Widersprich Deinen Gedanken“, kannst Du noch mehr darüber erfahren.
Werde stressresistenter
Wenn Du die MIR-Methode machst, ist es gut möglich, dass Du ruhiger und „reifer“ wirst. Mit „reif“ meine ich, dass Du flexibler im Umgang mit Rückschlägen wirst. Du kommst besser mit ihnen klar. Dein Geist beruhigt sich leichter. „Was ist wirklich passiert? Wie schlimm war es denn tatsächlich?“ Du kannst die Dinge einfacher in die richtige Perspektive rücken und mit den Schultern zucken und lässt Dich nicht mehr so einfach vom Geschehenen einsperren. So kannst Du den Stress viel leichter von Dir abschütteln.
Und, wie sieht’s mir Dir aus? Erkennst Du Dich hierin wieder? Bist Du weniger dramatisch über die Dinge, die passieren, und kannst besser erkennen, was wirklich passiert ist? Erholst Du Dich schneller, wenn etwas Schlimmes passiert, oder von Stress? Ich würde liebend gern von Dir hören! Schreib mir unten doch bitte darüber. Vielen Dank!
Ich wünsche Dir, dass Du Dein Gehirn wunderbar leicht halten kannst!
Ganz liebe Grüße
Mireille
P.S. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn Du die MIR-Methode anderen Leuten vorstellst und diesen Artikel auf Deiner Facebook-Seite postest oder ihn per E-Mail, Twitter oder Linked-In weiterleitest! Verwende dafür einfach die Icons auf der linken Seite! Vielen Dank!
P.S. Du kennst die MIR-Methode noch nicht? Dann geh bitte auf die Homepage: www.mirmethode.de. Hier findest Du ein Video und kannst Dir auch das Anleitungsvideo zur Methode ansehen. Für zusätzliche Unterstützung kannst Du Dich ebenfalls auf der Homepage registrieren und den Newsletter sowie 6 Wochen lang Coaching-E-Mails erhalten!
Liebe Mireille,
Ich weigerte mich immer, die Warums der Erwerbsunfähigkeitsrente zu benennen. Oder warum meinen Arm eine gr. Narbe ziert.. Dgl warum o. wozu ich welche Schmerzen noch fühle..
Erkläre Menschen, die wozu auch immer eine Erholungszeit vom Arzt bekommen, dass A. U. arbeitsunfähig und nicht zwingend ‚krank‘ bedeutet. Sie sehen es schnell ein.
Super Thema, vielen lieben Dank dafür.
Fröhliche Grüße
Deine Jutta 🕊️