123. Warum Menschen Angst davor haben, einander zu helfen
Einen Beitrag zum Leben eines anderen zu leisten, ist der Sinn des Lebens. Davon bin ich fest überzeugt. Und eigentlich ist es kinderleicht. Wenn Du erkennst, was es Dir persönlich bringt, wenn Du jemandem geholfen hast, ist das ein wunderschönes Gefühl. Dein Herz strahlt und Du verspürst intensive Freude. Was für ein Glück, dass das so ist! Besonders schön ist es, wenn sich Leute aktiv daran beteiligen, anderen zu helfen. Birdy sang einst, “People, Help the People”, sprich “Leute, helft den Leuten”, und das ist auch eine meiner tiefsten Überzeugungen. Geben ist normal. Es liegt in unseren Genen. Wir sind nicht nur gierig oder denken nur an uns selbst. Gutes zu tun ist Teil der menschlichen Natur. Wir Menschen können quasi gar nicht anders; es ist ganz natürlich für uns.
Zwei hartnäckige Emotionen
Zwei Emotionen hindern die Leute allerdings daran, anderen zu helfen: Angst und Scham. Mit diesen zwei Gefühlen haben wir alle so unsere Probleme. Und damit meine ich auch erfolgreiche Menschen, die oft den eigenen Kopf riskieren.
Denk einfach mal daran, einem Zeitungsverkäufer auf der Straße oder einem Straßenmusiker einen Euro zu geben. Die meisten finden das nervenaufreibend. Hier ist der große Unterschied: Der eine ist von seiner/ihrer eigenen Angst und Scham gelähmt, während der/die andere sich diesen Gefühlen stellt, die Kontrolle über sie übernimmt und zur Tat schreitet.
Rede mit Deiner Angst und Scham
Vor kurzem habe ich gelernt, dass Du Angst und Scham als kleine Kinder betrachten kannst. Sie möchten Dir etwas sagen. Manchmal warnen sie Dich und lassen Dich vorsichtig sein. Normalerweise handelt es sich um eine Erinnerung aus der Vergangenheit und Angst möchte Dich davor bewahren, die gleiche Situation nochmal zu erleben. Scham macht das auch. Was dabei wirklich hilft, ist eine Konversation mit Deiner Angst zu führen.
Wo liegt das Problem, Angst?
Du solltest da nicht hingehen, das ist gefährlich!
Echt, warum?
Weil manche Menschen nicht freundlich sind. Die könnten gemein zu Dir sein!
Ist Dir das vorher schon mal passiert, Angst?
Ja, das weißt Du genauso gut wie ich! Das war voll unangenehm!
Und jetzt hast Du Angst, dass das nochmal passiert?
Ja! Ach was!
Weiß Du was, Angst, es ist okay, dass Du Dich fürchtest. Das passt schon. Damals war das für Dich nicht leicht. Du hast ein paar schlimme Dinge erlebt, als Du noch jung warst. Doch jetzt bist Du erwachsen. Wenn jemand gemein zu Dir ist, kannst Du etwas darauf antworten. Oder die Sache ignorieren oder einfach gehen. Ich habe Alternativen und bin jetzt sicherer, weil ich erwachsen bin.
Naja, wenn Du meinst.
Komm schon, gib mir Deine Hand und wir gehen zusammen! Ich bin schon vorsichtig und werde auf mich aufpassen.
Mit Deiner Scham reden
Gleiches gilt für Deine Scham. Sie ist eine echt hartnäckige Emotion! Scham ist tief in Dir verwurzelt und möchte nicht an die Oberfläche treten. Lies Dir mehr darüber in Artikel 25 durch: “Scham mag kein Tageslicht”. Wir sind uns deswegen oft gar nicht bewusst, dass wir uns schämen.
Genau das muss Dir aber bewusst werden. Seitdem ich es laut sage, dass es mir peinlich ist, wenn ich beispielsweise einen Anruf nicht rechtzeitig erwidere oder einen Termin vergessen habe, ist mein Leben deutlich leichter geworden. “Oh, das ist mir so peinlich, dass ich Dich nicht wie versprochen zurückgerufen habe!” “Es ist mir echt peinlich, dass ich unseren Termin vergessen habe, tut mir leid!” Meine Scham wird dadurch sichtbar und ich kann nächstes Mal anders mit ihr umgehen. Scham hält die Leute in vielen Bereichen zurück, genauso wie Angst. Sie hindert uns daran, begeistert zu sein, spontan jemandem zu helfen oder der erste zu sein, der einer Sache nicht zustimmt. Oder ist dafür eher Angst verantwortlich? Hmm, die zwei ähneln sich weitaus mehr als ich anfangs dachte. Beide sind lähmende Gefühle, die Dich daran hindern zur Tat zu schreiten.
Angst fragt Scham: Warum hast Du Angst, Scham?
Ich befürchte, dass ich mich blamieren werde!
Oh, Du hast also Angst, dass sie Dich auslachen werden
Ja, und davor, dass sie mich ausgrenzen.
Du machst also nicht mit, damit Du Dich nicht schämen musst und Teil der Gruppe bleiben kannst, weil Du gerne ein Teil von ihr bist.
Ja! Bin ich froh, dass Du mich verstehst.
Naja, im Prinzip bist Du genau wie ich. Nur schäme ich mich nicht. Ich habe einfach nur Angst. Deshalb bleibe ich lieber untätig, wie Du. Da könnten wir uns doch eigentlich zusammentun und gemeinsam nichts machen, oder?
Ja, tolle Idee!
Die MIR-Methode für eine bessere Gesellschaft
Und so gehen Angst und Scham keinen Schritt nach vorne und hindern das Leben wie ein Klotz am Bein. Hätten Angst und Scham das Sagen, würde es in der Welt nicht viele Veränderungen geben.
Wenn Du die MIR-Methode machst, änderst Du das. Mach Dich darauf gefasst, dass Dein Leben nie wieder so sein wird wie zuvor und Du zur Tat schreiten wirst. Du wirst Deine Angst begrüßen, die sich deshalb langsam in Luft auflösen wird. Scham wird durchsichtiger und dezenter werden, ähnlich wie Nebel, der sich im Licht der Sonne auflöst. Es ist wahrlich erstaunlich, das zu beobachten. Wer die MIR-Methode macht, wird mutiger und wagt es, mehr zu unternehmen. Du wirst Dich bereitwilliger neuen Situationen stellen und anderen Menschen helfen wo immer Du kannst; Du wagst es, Deinen Kopf zu riskieren. Du bleibst nicht in Deiner Angst gefangen, sondern setzt Dich in Bewegung.
Du redest darüber, was Dich stört und hilfst dadurch anderen, sich ihren Ängsten und ihrer Scham zu stellen. Ich liebe meine MIRer wirklich sehr; sie sind eine wunderbare Art Mensch, weil sie ihrer Angst und Scham den richtigen Platz zuweisen – als Ratgeber von früher, als Du ein Kind warst und noch nicht so stark wie heute. Ihre Warnungen sollten ernst genommen werden, dürfen Dich aber nicht behindern. Auf dass es irgendwann Millionen MIRer auf der Welt gibt!
Und Du? Wie weit bist Du gekommen? Gibt es da etwas, vor dem Du Angst hattest, es aber trotzdem gemacht hast? Trotz Deiner Angst und Deiner Scham? Ich würde liebend gern davon hören! Schreib mir unten doch bitte darüber. Vielen Dank!
Persönliche Fragen solltest du allerdings immer einem MIR-Methoden Coach stellen!
Ganz liebe Grüße, Mireille
P.S. Du würdest mir einen großen Gefallen tun, wenn Du diesen Artikel auf Deiner Facebook-Seite postest oder ihn per E-Mail, Twitter oder Linked-In weiterleitest! Verwende dafür einfach die Icons auf der linken Seite! Vielen Dank!
P.S. Du kennst die MIR-Methode noch nicht? Dann geh bitte auf die Homepage: www.mirmethode.de. Hier findest Du ein Video und kannst Dir auch das Anleitungsvideo zur Methode ansehen. Für zusätzliche Unterstützung kannst Du Dich ebenfalls auf der Homepage registrieren und den Newsletter sowie 6 Wochen lang Coaching-E-Mails erhalten!
Ich grüße dich, liebe Mireille,
Heute will ich dir zu diesem Artikel antworten. Ja ich habe etwas getan, voller Angst, voller Scham! Ich habe vor 14jahren meinen Mann verlassen. Ich bin v Süden in den Nord Osten gezogen. Also weit weg. Dieser Schritt war für meine Heilung und Entwicklung sehr wichtig. Das aber so Traurige daran ist, daß meine Söhne mir in einer Vorwurfshaltung begegnen. Ihnen fehlt ein puzzelteil warum ich einfach gegangen bin. Ich habe auch versäumt mit ihnen zu reden.ich sah es nicht so. Auch weil meine Kinder schon groß genug waren. Dachte ich!!!!! Jetzt plane ich diesen Monat eine Kommunikation mit Ihnen er meine Gefühle von damals ü jetzt. Der Artikel gibt mir Hilfestellung.
DANKE MIREILLE. Margret