Auf einer Konferenz in Flandern (Belgien) über “Holistische Gesundheit” habe ich Michaël Niclaus kennengelernt. Michaël ist ein junger Mann, der einst unter Alkoholsucht litt. Mithilfe eines Videotagebuchs, in dem er aufnahm, wie es ihm Tag für Tag ging, konnte er es jedoch schließlich schaffen, sich aus den Klauen des Alkohols zu befreien.

Alkohol ist überall

Was er mitunter am meisten beklagte war, dass er sich zwar akut darüber bewusst war, in den letzten 50 Tagen keinen Tropfen Alkohol angerührt zu haben, doch nichtsdestotrotz täglich mit Alkohol konfrontiert wurde. Er sah Werbung in Magazinen, auf der Straße oder im Fernsehen. Das machte seinen Verzicht auf Alkohol zu einer schwierigen Herausforderung.

Die Vorteile von Alkohol

Michaël gibt jungen Leuten mittlerweile Vorlesungen, in denen er seine Geschichte erzählt. Dabei hat er eine wunderbare und einfache Methode gefunden, mit der er jungen Menschen beibringt, vom Alkohol abzulassen. Er predigt nicht, wie schlecht Alkohol für sie ist, wie er das entwickelnde Gehirn schädigt oder die Leber, welche Folgen er für die Gesundheit hat oder für wie viel Streit und Stress er unterbewusst in der Familie oder der Beziehung sorgt. Nein, stattdessen lässt er seine Teilnehmer über die Vorteile von Alkohol nachdenken und eine ganze Liste aufstellen! Was bringt einem der Konsum von Alkohol? Man fühlt sich sozialer, ist entspannter, spürt keine Hemmungen mehr und kann wild sein, hat Kontakt mit seinen Freunden, wird Schüchternheit los, vergisst Probleme, fühlt sich zugehörig, betäubt sich, hat witzige Erlebnisse usw.

Sind diese Vorteile wirklich Vorteile?

Sobald die jungen Leute mit ihrer Liste fertig sind, kommt die alles entscheidende Frage. Schau Dir Deine Vorteilsliste nochmal an. Sei ganz ehrlich mit Dir. Sind das wirklich Vorteile? Ist wirklich der Alkohol für diese Dinge verantwortlich? Ist er die einzige Lösung? Wenn Michaël mit jungen Leuten arbeitet und ihnen diese Fragen stellt, kommen sie immer zu dem Schluss, dass sämtliche Vorteile von Alkohol nicht stichhaltig sind und von der Liste gestrichen werden können. Schließlich sind sie alle nur “vorübergehende Vorteile”, für die ein hoher Preis gezahlt werden muss. Du streitest mit Deinen Eltern, verlierst Dein Telefon, wirst in Schlägereien verwickelt, fällst die Treppen herunter, Deine Freunde schämen sich für Dich, die vielen Bilder im Internet, die nie wieder gelöscht werden können, Beziehungen gehen kaputt, weniger (sportliche) Erfolge – die Liste ist viel zu lang, als dass ich alle Punkte auflisten könnte.

Der Mann mit einer Lebensaufgabe

Michaël hat noch mehr zu bieten. Er schrieb das Buch, “Der Tropfen” (nur auf Holländisch erhältlich) in dem er erklärt, was er alles gemacht hat, als er noch trank, und was der Wendepunkt für ihn war. Er ist dabei sehr offen und junge Leute, die regelmäßig trinken, können sich mit Sicherheit damit identifizieren. Das Buch lässt sich in einer Sitzung durchlesen und ist grundehrlich. Es liefert einen sofortigen Einblick darüber, was im Inneren eines jungen Menschen vor sich geht. An den Schulen, wo Michaël seine Vorlesungen hält, gibt er den Jugendlichen dieses Buch sogar kostenlos! Letztes Jahr redete er vor insgesamt mehr als 10.000 jungen Leuten und arbeitet aktuell an einer Crowdfunding-Kampagne, um noch mehr kostenlose Bücher drucken zu können. Ich finde das wirklich beeindruckend! Hier kannst Du mehr über seine Kampagne erfahren.

Eltern: Stellt Fragen!

Michaël ist eine gewaltige Inspiration für mich. Wenn er erzählt, was er alles durchgemacht hat, und wie verwundbar und offen er dabei ist, fällt es einem nicht schwer bei der Sache zu bleiben und zuzuhören. Er hat den Pfad auf ein alkoholfreies Leben beschritten und konnte das in eine wundervolle Lebensaufgabe umwandeln – eine Lebensaufgabe, mit der er auch Eltern erreichen möchte. Wenn Eltern etwas schwerfällt, ist es mit ihrem Sohn oder ihrer Tochter über zu häufigen Alkoholkonsum zu sprechen. Er hat darüber ein zweites Buch geschrieben, “Ich bin das so leid” (erhältlich auf Holländisch). Dieses Buch lehrt Eltern, Partner und Familienmitglieder, wie sie am besten auf ihren Sohn oder ihre Tochter reagieren können. Michaël hat mir geschrieben, “Stell immer wieder Fragen! Was sind Deine Ziele, Deine Träume, Deine Vision? Was gibt Dir Energie? Andernfalls sind Eltern ihren Kindern gegenüber zu voreingenommen und dementsprechend auch sich selbst gegenüber, weil Kinder ihre Erziehung widerspiegeln JJ. Wenn Du Fragen stellst, gestaltest Du das Ganze viel positiver.”

In seinem Buch beschreibt er, wie seine eigenen Eltern das bewerkstelligt haben. Diese Momente waren zwar nicht schön, doch seine Eltern stellten ihm immer wieder die richtigen Fragen und machten es ihm damit möglich, über diese Dinge nachzudenken und sich aus den Klauen des Alkohols zu befreien. Das Buch “Ich bin das so leid” teilt ein paar eindeutige Beispiele, wie Du am besten mit dem Alkoholkonsum Deines Kindes umgehen kannst. Ich hoffe wirklich, dass dieses Buch auch irgendwann auf Deutsch übersetzt wird!

Michaëls Website

Ich habe mich sehr gefreut, dass Michaël mit der MIR-Methode angefangen hat! Wer weiß, was sie ihm und anderen jungen Leuten alles bedeuten wird. Ich hoffe, dass viele die MIR-Methode einmal ausprobieren und sich das Video über den Umgang mit Süchten mit der MIR-Methode ansehen. (Deutsche Untertitel.)
Ich glaube nicht, dass ich mit meinen 51 Jahren junge Leute so gut erreichen kann wie Michaël. Deshalb bin ich komplett von seiner Lebensaufgabe überzeugt und werde ihn unterstützen so gut ich kann – insbesondere, indem ich andere von seiner herausragenden Arbeit wissen lasse! Absolut fantastisch! Michaël! Und wenn dieser junge Mann seine Schwäche in eine Stärke verwandeln konnte, könnte er vielleicht auch Dich inspirieren und Dich Deine Lebensaufgabe erkennen lassen!

Gehörst Du zu jenen Eltern, die mit dem Alkoholkonsum ihres Kindes zu kämpfen haben? Lass mich doch bitte wissen, wie das für Dich ist! Vielen Dank!
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P.S. Du kennst die MIR-Methode noch nicht? Dann geh bitte auf die Homepage: www.mirmethode.de. Hier findest Du ein Video und kannst Dir auch das Anleitungsvideo zur Methode ansehen. Für zusätzliche Unterstützung kannst Du Dich ebenfalls auf der Homepage registrieren und den Newsletter sowie 6 Wochen lang Coaching-E-Mails erhalten!